Nach ausgiebigem Brainstorming bei einem steifen Grog kamen wir überein, das ein Butt zu hundert Granat eine passable Lösung wäre. Butt hört sich satt, solide und vertrauenswürdig an. Und weil denglisch ja die Modesprache unserer Zeit ist, musste die Währung noch einen Namen mit etwas Jetset-Flair bekommen.
›Buttcoin‹ fand zu fortgeschrittener Stunde schließlich den Zuspruch.

Münzprägung wäre natürlich zu teuer, also machten wir fleißig Entwürfe für Geldscheine: 5 – 10 – 20 – 50 Granat und Butt, den ›Riesen‹.
Buttcoin sollte, damit alles auch praktikabel ist, einfach 1 zu 1 an den Euro gebunden sein. Unsere Entwürfe machten natürlich im Freundeskreis und den Sozialen Medien die Runde. Das war so etwa Winter 2007/08.

Irgendwie muss sich die Kunde vom unserem Ostfriesentaler bis in die hintersten Winkel der Welt verbreitet haben. Jedenfalls war plötzlich in den Medien von einer neuen Idee des Geldtransfers die Rede und der Name der Zahlungseinheit, die dabei genannt wurde, kam uns doch etwas merkwürdig vor: ›Bitcoin‹.

Ausgerechnet!

Da stimmt doch was nicht!
Urheber bzw. ›Erfinder‹ war nicht etwa einer der ›üblichen Verdächtigen‹ sondern ein Herr Satoshi Nakamoto aus dem fernen Japan.
Von dem hatten wir noch nie was gehört.

Und der Mann machte PR vom Feinsten: Bitcoin hier, Bitcoin da – und prompt fingen Anleger an, mit diesem Spielgeld zu spekulieren. Wir konnten's nicht glauben, aber das Ding ging durch die Decke.
Wahnsinn!
Warum nicht unser Buttcoin?

Weil wir einfach zu bescheiden und hinterwäldlerisch waren. Ostfriesland ist nun mal nicht Silicon Valley.

Letztendlich nahmen wir es erstens gelassen und zweitens unseren ungeborenen Buttcoin vom Tisch. Unsern Namen hatten wir überdies nicht schützen lassen und nun war auch noch das Original weg. Das hatten sich die Bitcoin-Gegner für einen ätzenden Reddit-Account gesichert, von wegen engl. ›butt‹ = friesisch ›Achtersteven‹.