»Das er mir aber keine Schand’ macht, heut' Abend!« sprach Fürst Metternich zum Chef seiner Hofküche, den er soeben beauftragt hatte, für seine illustren Gäste ein ganz besonderes neues Dessert zu kreieren.
Der Chef aber erkrankte und so blieb es am Burschen Franz Sacher hängen – er war Lehrling im zweiten Jahr – den großen Meister zu vertreten.
Und das tat er mit Bravur: er ergötzte Metternichs Gäste mit einer später nach ihm benannten Tortenkreation.
Die Herausforderung war gemeistert, alle waren zufrieden – von einem Lob ist nichts überliefert.
Sacher lernte aus, ging nach Pressburg und Budapest und kehrte nach Jahren nach Wien zurück, wo er ein Feinkostgeschäft eröffnete.
Sein ältester Sohn Eduard absolvierte seine Ausbildung beim Hofzuckerbäcker Demel. Er vollendete dort des Vaters Rezept zu der heute bekannten Form.
Die Torte trug bei Demel den Namen ihres Schöpfers – nicht des Hauses – was so lange gut ging, bis Eduard 1876 sein eigenes Hotel gründete – das ›Hotel Sacher‹.
Demel wollte sich von dem Namen nicht trennen, war doch die Torte inzwischen zur bekanntesten Wiener Spezialität avanciert.
Wir wollen hier keine Auseinandersetzung über Markenrechte aufrollen. – Man ist in Wien und man einigt sich irgendwann:
Heute gibt es die ›Original Sachertorte‹ im Hotel Sacher und ›Demels Sachertorte‹ bei Demel. Und sie unterscheiden sich sogar, womit die Entscheidung bei Dir liegt, welches nun die ›wahre‹ Sachertorte sei.
Aber wann ist man schon mal in Wien…
›Sachertorte‹ gibt’s bei jedem gut sortierten Konditor in aller Welt – bessere wie schlechtere.