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Reeperbahn

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Das es in Hamburg-Altona die Reeperbahn als Amusiermeile gibt, liegt daran, dass sie irgendwann zu kurz geworden ist.
Der Bedarf an langen Seilen nahm zu und so starb erstens das Handwerk der Seiler aus und zweitens wurde die Erzeugung von Tauwerk in Fabriken verlagert.
Ach ja – ich muss ja erst mal was verklickern:
Reeper war ein an der Küste gängiger Beruf – auf Hochdeutsch: Seiler.
Eine Reeperbahn ist also ein langer und breiter ebener Platz, auf dem die Geräte zur Seilherstellung installiert waren. Und zwar für sehr langer Seile. Die kurzen wurden in Hallen gefertigt.
An das längst ausgestorbene Seiler-Handwerk erinnern noch an vielen Plätzen die Straßennamen. Meist heißt es aber Seilerbahn, z.B. entlang des Rheins.
Das typische Seil besteht aus drei Strängen, die Reepe genannt werden. Eine Reeperbahn war also der Ort, an dem aus Reepen Seile gemacht wurden.
Seile wurden immer und überall gebraucht. Die höchsten Ansprüche stellte allerdings die Seefahrt an das Material. Das musste unbedingt die lange Reise durchhalten, denn nachzukaufen gibt es auf See nichts.
Was also braucht so ein Segelschiff an Tauwerk – so der Sammelbegriff für alles aus Fasern gedrehtes Gut von dünn bis dick?
Wir fangen wie immer klein an. Da sind zunächst die leichten Leinen, deren Aufgabe es ist, Flaggen zu hissen, das Beiboot-Segel zu führen und Persennings zu verzurren.
›Leine‹ gilt etwa bis fingerdick.
Leinen müssen geschmeidig sein und gut durch die Blöcke laufen.
Seile im Durchmesser aufwärts bekommen erst dann eine eigene Bezeichnung, wenn sie angeschlagen sind, z.B. ›Fall‹, ›Gording‹, ›Brasse‹, ›Schot‹.
Bis dahin ist ein Seil egal von welcher Länge und Kaliber für den Seemann ein ›Ende‹.
Auch die ganz dicken Kaliber sind eher nach ihrer Funktion benannt als nach der Machart: ›Trosse‹ (zum Abschleppen) und für die allerdicksten – als Ausnahme von der Regel – wieder mal ›Leine‹, nämlich die Festmacherleine. (Leinen los!)
Das dickste aller Seiler-Erzeugnisse existiert heute nicht mehr, sondern ist durch die Kette abgelöst worden: das ›Anker-Kabel‹.
Das zu bändigen muss früher eine Heiden-Plackerei gewesen sein!
Aufgebaut ist (bis auf das geflochtene Kabel) alles Tauwerk gleich. Und das fängt auch klein an.
Kleinste Einheit ist die Faser, sei es Hanf, Lein oder ein tropisches Gewächs. Die wird zum Faden versponnen.
Mehre Fäden werden zum dünnen Garn verdrillt. Das Verdrillen unter Spannung ist das der gesamten Seilerei innewohnende Prinzip.
Mehre (vielmehr als drei) gegeneinander verdrillte Garne ergeben ein Kardeel (bzw. Reep). Der Begriff kommt von ›Viertel‹. Nichtsdestotrotz werden drei Kardeele zu einem Seil geschlagen.
Drei Seile im entgegengesetzten Sinne verdrillt geschlagen ergeben eine Trosse.
Seile auf Segelschiffen waren oft von erheblicher Länge. Für eine Leine, die bis zur Mastspitze und zurück führte, reichten 100 Meter nicht aus. Entsprechend lang mussten leistungsstarke Reeperbahnen sein, zumal das Material beim Verdrillen erheblich kürzer wird.
Man kann natürlich Seile zu beliebiger länge zusammenknoten – aber nicht solche, die durch einen Block laufen müssen. Die müssen gespleißt werden. Spleißen ist das Aufdrehen eines Endes und das kunstvolle wieder in die Struktur Einflechtens der Kardeele, nachdem man z.B. ein ›Auge‹ geformt hat.
Um in die Seil-Struktur einzudringen benutzt der Takler eine starke Ahle aus Eisen, den ›Spieker‹.
Der hat in etwa die Form wie die Insel Spiekeroog auf der Seekarte.
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