Informationen Insel Borkum 1 – 6

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Windlooper


Informationen Insel Borkum 1 – 6

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Hier wird gerade ein historisches Schiff originalgetreu nachgebaut.
Na, ja! Das helle Holz scheint schon mal aus dem Baumarkt zu kommen. Den gab es zur Zeit der Koggen und Fregatten noch nicht.
Damals gingen noch ausgebildete Prospektoren durch die Wälder und suchten die perfekten Baumstämme für den Schiffbau aus. Die hatten den Bauplan im Kopf und das perfekte Augenmaß. Die Stämme wurden noch im Wald entsprechend ihrer späteren Verwendung markiert. Jede Werft hatte einen mehr oder weniger großen Vorrat an ›Krummhölzern‹.
Das war zwar aufwendig aber nötig, denn Spanten oder Steven aus geraden Hölzern zusammen zu stückeln war nicht stabil genug. Im Schiffbau wurde nur das Beste verwendet: ›gewachsenes‹ Holz.

Findige Ostfriesen kamen schließlich auf die Idee, entlang der Nord-Süd verlaufenden Chausseen Eichen zu pflanzen. Der Westwind sollte aus ihnen im Laufe der Jahre das gewünschte Krummholz formen, indem der Wuchs des Baumes sich dem Wind beugt. Das funktionierte und die Stämme sollten jetzt als ›Windlooper‹ eigentlich erfolgreich vermarktet werden.
Die Werften waren zuerst begeistert, dann aber kam die Ernüchterung: alles nur West-Windlooper. Das reicht für die Backbordseite eines Schiffes. Woher aber das passende Holz für die Steuerbordseite nehmen? Sollte an dieser Frage letztendlich alles scheitern?

Einem Kaufmann, der Waren nach Riga exportierte kam der rettende Gedanke: Im Baltikum überwiegt doch der Ostwind. Da müssten die passenden Ost-Windlooper eigentlich günstig zu kaufen sein. Und so war es. Die Rigaer konnten gar nicht fassen, dass jemand für ihr krummes Holz Geld bezahlte (viel war es nicht) und unser Kaufmann verdiente sich so dumm und dämlich, dass er aus lauter Dankbarkeit den Leuchtturm von Riga in seiner Heimatstadt Papenburg nachbauen ließ.
(Er steht dort bis heute.)

Das lief ein paar Jahrzehnte prächtig, bis auf einmal die Konkurrenz auf dem Markt erschien. Klammheimlich hatten Investoren, die das Potenzial erkannt hatten, riesige Wälder anlegen lassen, in denen Krummhölzer quasi nach Vorgabe gezogen werden konnten. Das waren zwar keine Eichen – die brauchen zu lange, um zur passenden Größe zu wachsen – sie setzten auf die sibirische Lärche. Die wächst schnell, ist zäh und ebenso resistent gegen Fäule wie die Eiche. Sie ist jedoch wesentlich leichter, fast astfrei und in der Verarbeitung das reinste Vergnügen.

Der Schiffbau erlebte eine Revolution. Wenn man bedenkt, was an einem traditionellen Segelschiff alles ›krumm‹ war. Da ist das Gallion am Bug, dieses kunstvoll gestaltete Gestell, in dem der Seemann seine tägliche Sitzung abhält. Oder die aufwendigen Balkone am Heck, wo der Kapitän und die Offiziere logieren. Das konnte jetzt alles mit genormten Hölzern verwirklicht werden.
Werkzeuge wie der Krummhobel und die Krummaxt wurden kaum noch gebraucht.

Aber nicht lange, da erwuchsen auch diesem Geschäft neue Wettbewerber. Da die Schiffe im Zuge des Teehandels regelmäßig China anliefen, fiel den dortigen Unternehmern die neue Bauart natürlich auf und sie sannen darauf, in dem lukrativen Geschäft mitzumischen.
Chinesische Dschunken sind traditionell aufs Feinste verziert – und zwar mit den Krummhölzern der Würgfeige. Das ist ein Baum, den man in beliebige Form bringen kann. Und die Chinesen lieferten zu unschlagbaren Preisen jede gewünschte Menge . . .






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ADOBE STOCK #17645503 | © Gina Sanders
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ADOBE STOCK #120757642 | © seawhisper
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ADOBE STOCK #70113699 | © 31etc



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